Kräuter & Kräuterspaziergänge im Kurpark

Andrea Farnung, Heilpraktikerin und Inhaberin der Kräuterwerkstatt Rhön führt im Kurpark wieder regelmäßig durch die Welt der heilenden Kräuter. Das neu angelegte Heilpflanzenbeet im Kurpark und die Wildkräuter am Wegesrand laden mit ihrer Mischung aus duftenden und aromatischen Kräutern dazu ein, einen Moment zu verweilen und spannenden Geschichten und Mythen über die Pflanzen zu lauschen.

Auf den Kräuterspaziergängen entdecken die Teilnehmer heilkräftige Pflanzen und erfahren Wissenswertes über deren Bedeutung in Alltag und Brauchtum – jedes Mal zu einem anderen Themenschwerpunkt.

Bitte auf wetterfeste Kleidung achten, die Veranstaltung findet bei jeder Witterung statt.

Teilnahmegebühr: 8,- € pro Person
für Kurkarteninhaber: 5,- € pro Person

Termine in diesem Jahr:

  • 27. Mai
  • 24. Juni
  • 25. Juli
  • 21. August
  • 9. September

Auswahl an Kräutern im Heilpflanzenbeet

Ringelblume

Die einjährige Ringelblume (Calendula officinalis) bringt mit ihren goldgelben Blütenblättern auch an dunklen regenschweren Tagen die Strahlkraft der Sonne in unsere Herzen. Äußerlich angewendet bringt sie Entzündungen zum Abheilen, wirkt pflegend und regenerierend bei trockener Haut und fördert die Wundheilung. Als Teezubereitung beruhigt sie den Magen und lindert entzündliche Veränderungen des Rachens und der Mundschleimhaut.

Thymian

Eines der wichtigsten Mittel gegen Husten ist der der Thymian (Thymus vulgaris), eine bis zu 30cm hohe sonnenliebende Pflanze, die ursprünglich aus Mittel- und Südeuropa stammt. Schon beim Zerreiben eines Blättchens entsteht ein unvergleichliches Aroma, das mit seinen verdauungsfördernden Eigenschaften aus der mediterranen Küche kaum wegzudenken ist. Thymiantee hilft mit seinen keimhemmenden und krampflindernden ätherischen Ölen bei festsitzenden Verschleimungen der Atemwege und stärkt zudem die Abwehrkräfte.

Salbei

Die berühmte medizinische Schule in Salerno war im 14. Jahrhundert von der hervorragenden Wirkung des Salbei (Salvia officinalis) so überzeugt, dass sie ihn über alle Maßen lobte: „cur moriatur homo, cui salvia crescit in horto?“ (Warum sollte ein Mensch sterben, in dessen Garten Salbei wächst?) Bekannt ist vor allem die keimhemmende Wirkung des Krautes, die Bakterien, Viren und Pilze umfasst. Salbeitee eignet sich unter anderem zum Gurgeln bei eitriger Angina und äußerlich angewendet als Gesichtswasser bei Akne, sowie unreiner Haut. Der mehrjährige, verholzende Strauch gedeiht in unseren Breiten gut, wenn ihm ein trockener, kalkreicher Boden zur Verfügung steht und seine jungen Triebe im Winter vor Kälte und starker Sonnenstrahlung geschützt werden.

Rosmarin

Vor allem die ätherischen Öle sind es, die den Rosmarin (Rosmarinus officinalis) zu einem begehrten Würz- und Heilkraut machen. Wer unter niedrigem Blutdruck leidet, dem sei als Muntermacher eine morgendliche Waschung oder ein Tee aus den nadelförmigen Blättern des Kleinstrauches empfohlen. Rosmarin hilft bei Schwächezuständen, lindert Kopfschmerzen und stimuliert die Durchblutung im ganzen Körper, so dass Konzentration und geistige Leistungsfähigkeit rasch zurückkehren.

Lavendel

Abendliche Entspannung verspricht ein Tee aus Lavendel (Lavandula angustifolia). Die mediterrane Bergpflanze ist in unseren Gärten als Begleiter von Rosen weit verbreitet. Doch wer ahnt, dass sie neben ihrem betörenden Duft und den wunderschönen violett-blauen Blütenrispen auch Heilkraft verspricht? Lavendelblüten wirken beruhigend und ausgleichend bei Stress, zugleich sind sie als kreislaufstärkendes und konzentrationsförderndes Mittel bekannt. Ätherisches Lavendelöl wird mit seinen keimhemmenden, desinfizierenden Eigenschaften unter anderem als Heilöl bei Wunden eingesetzt.

Ysop

Schon aus biblischen Zeiten ist der Ysop (Hyssopus officinalis) als Heilkraut bekannt, damals wurde daraus ein Bad für Leprakranke bereitet, aber erst in neuerer Zeit wurde die antibiotische Wirkung des Krautes bekannt. Ein Tee aus Ysop hilft bei Bronchitis und lindert nach Hildegard von Bingen Schwermut und Melancholie. Als Würzkraut passen die Blätter und Blüten gut zu Suppen, Fleischgerichten und Salaten.

Dost

Dost (Origanum vulgare) ist auch als „wilder Majoran“ bekannt. Seine Blüten ziehen mit ihrem würzigen Duft im Sommer zahlreiche Insekten und Wildbienen an, was ihn auch in Naturgärten zu einer begehrten mehrjährigen Staude macht. Als Heilpflanze wird Dost vor allem aufgrund seiner stoffwechselanregenden, blähungstreibenden, krampflösenden und appetitanregenden Eigenschaften eingesetzt. Er eignet sich hervorragend als Würzkraut mit verdauungsfördernder Wirkung, sowie als Tee- oder Essigzubereitung

Frauenmantel

Wie schützende Mäntelchen breitet der Frauenmantel (Alchmilla vulgaris / xanthochlora) seine weichen Blätter aus, auf deren Basis häufig ein glitzernder Tropfen zu finden ist. Dabei handelt es sich nicht -wie man meinen könnte- um Tau oder Regentropfen, sondern um den sogenannten Gutationstropfen, eine Wasser, das von der Pflanze selbst hervorgebracht wird. Diese Flüssigkeit wurde in frühreren Zeiten als Schönheitselixier genutzt und die Alchimisten versuchten sogar, einen „Trank der Unsterblichkeit“ daraus herzustellen. Die Heilwirkung der Pflanze umfasst entzündungshemmende, schmerzlindernde, blutungshemmende und krampflösende Eigenschaften.

Melisse

Eine gute Bienenweide ist die Melisse (Melissa officinalis), ihr Name leitet sich ab von griech. „melissa“= honigsüß. Mit ihrem zitronigen Duft, den sie vor allem an warmen Tagen verströmt „macht sie fröhlich und erheitert das Herz.“, so Hildegard von Bingen. Die Blätter der Melisse, kurz vor der Blüte geerntet und getrocknet, ergeben einen wohlschmeckenden Tee, der entspannt und als sanfte Medizin für Körper uns Seele gilt. Vor allem stressbedingte Beschwerden können durch die Kraft dieser Heilpflanze eine Besserung erfahren.

Minze

Mit ihren Wurzelausläufern erobert sich die Minze (Mentha spec.) innerhalb kurzer Zeit ein beachtliches Terrain, wenn sie guten Gartenboden vorfindet und nicht durch eine Rhizomsperre in ihre Schranken verwiesen wird. Ihr erfrischender und kühlender Minzduft ist auf den Gehalt an Menthol zurückzuführen, der auch Zahnpflegeprodukten und Kaugummis den bekannten Geschmack verleiht. Die gallenfördernde und krampflösende Wirkung macht Minztee zu einem einfachen, aber wirkungsvollen Mittel nach einem üppigen Essen.

Mutterkraut

Kopfschmerzen und Migräne, vor allem wenn sie hormonell bedingt ist, erfahren Linderung durch die Verwendung von Mutterkraut (Tanacetum parthenium; syn. Chrysanthemum parthenium). Als „Bitterpflanze“ nehmen die hübschen Blüten darüber hinaus eine verdauungsfördernde und tonisierende (kräftigende) Wirkung für sich in Anspruch. Als Heilpflanze hat das Mutterkraut eine lange Tradition: schon Karl der Große ordnete im 8.Jahrhundert an, das Kraut in den Gärten anzupflanzen.

Malve

Die Malve (Malva sylvestris) besitzt einen hohen Gehalt an Schleimstoffen, welche für deren reizlindernde und Schleimhaut schützende Wirkung verantwortlich sind. Malventee dient zum Gurgeln bei Halsschmerzen und kann als kühlende, juckreizlindernde und hautberuhigende Kompresse bei Sonnenbrand und Insektenstichen gute Dienste leisten.

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